Entweder wird der eigentlich weisse Denim vor der Produktion der Jeans vorgefärbt oder es werden die fertigen Hosen gefärbt. Mittlerweile werden durch besondere Verfahren und Waschungen auch spezielle Effekte erreicht, die jeweils modischen Trends folgen.
Das ursprüngliche Denim, das zur Herstellung der ersten Jeans verarbeitet wurde, war sehr fest und auch sehr schwer. Daraus resultierten auch die sprichwörtlich unverwüstlichen Eigenschaften der ursprünglichen Arbeiterhosen. Der Nachteil dieses traditionellen Jeansstoffes ist seine hohe Starre und das relativ hohe Gewicht. Bemerkenswert ist, dass die meisten Jeansstoffe nach Unzen bemessen werden. Sehr feste und strapazierfähige Stoffe haben ein Gewicht von 11-14 Unzen, sind sehr robust, allerdings auch etwas starr. Modernere Jeansstoffe zeichnen sich durch ein spezifisches Gewicht von etwa 8 bis 10 Unzen aus und sind entsprechend dünner, leichter aber auch weniger strapazierfähig.
Baumwolle ist der Ursprung
Für die Fertigung der Jeansstoffe wird Baumwolle eingesetzt. Das
macht die Hosen relativ pflegeleicht. Der besseren Tragbarkeit und
Passform zuliebe werden dem Baumwollstoff oftmals auch andere Fasern
beigemischt. So überzeugen die Jeans mit einem Anteil an
Elasthan-Kunstfasern mit dehnbaren Eigenschaften, die besonders bei
körperbetonenden Schnitten auch für eine bessere Anpassung sorgen.
Nachteilig muss hier eben auch eine weniger hoher Strapazierfähigkeit
hingenommen werden.
Jeans sind nicht gleich Jeans
Unabhängig von der Schnittform und modischen Details macht das Material die grössten Unterschiede bei den Jeans. So werden aus Gründen der Kostenersparnis oftmals Materialgemische angeboten, die durchaus schon weit weg vom ursprünglichen Denim sein können. Je weniger Baumwolle in der Jeans verarbeitet wird, desto preiswerter wird das Material. Allerdings auf Kosten der Robustheit.
Ein einfacher Test gibt Aufschluss
Nicht immer sieht man neuen Jeans ihre Materialzusammensetzung auf
den ersten Blick an. Aufschluss geben kann ein Blick auf das Etikett.
Allerdings fallen hier die Informationen sehr unterschiedlich und nicht
immer aufschlussreich aus. Der beste Test ist die Griffigkeit. Je
schwerer und fester ein Jeansgewebe im Griff erscheint, desto näher
kommt es an das Original. Wenn eine Jeanshose eher weich und leicht
erscheint, kann davon ausgegangen werden, dass es sich hier um ein
Mischgewebe handelt. Auch das Vermissen der typischen Struktur lässt
vermuten, dass es sich nicht zwingend um einen echten Jeansstoff
handelt, selbst wenn die Hose wie eine Jeans geschnitten ist und auf den
ersten Blick auch so wirkt.
Polyester auch bei Jeans modern
Schon lange wird vielen Denimstoffen in der Produktion ein Anteil
Polyester beigemischt. Diese Mischung führt zu akzeptablen
Trageeigenschaften, sofern der Anteil an Polyester nicht über etwa 20
Prozent liegt. Dann ist der „Denim“ etwas leichter, aber immer noch sehr
strapazierfähig und pflegeleicht. Der Nachteil zeigt sich allerdings in
der Individualität der Waschungen, da eingefärbtes Polyester seine Farbe
im Wesentliches behält.
Nahezu reines Denim ist sehr teuer, schwer und etwas gewöhnungsbedürftig, überzeugt jedoch mit typischen Eigenschaften, wie sie nur ein möglichst reiner Baumwollstoff aufweisen kann.